«Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.»
Antoine de Saint Exupéry
Kindheit, Jugend & Frauenpower
Am 22. September 1960 erblickte ich das Licht dieser Welt. Gemeinsam mit meinen Eltern verbrachte ich den ersten Teil meiner Kindheit in Oberburg, bei Burgdorf im Emmental. Meine Eltern führten eine Metzgerei mit 4-5 Angestellten.
Als ich 5 Jahre alt war, starb mein Vater und hinterliess eine grosse Lücke. Meine Kindheit wurde von «Frauenpower» geprägt. Ich bewundere bis heute die Stärke meiner damals noch jungen Mutter. Sie führte fortan alleine die Metzgerei und gab ihr Bestes, mir trotz unseres Schicksalsschlags eine unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen.
Die Sekundarschule besuchte ich in Wichtrach. Wir meldeten uns erst kurz vor dem Übertritt an. Prägend in Erinnerung bleibt mir mein erster Schultag. Beim Zählen der Schüler, sass plötzlich jemand zu viel im Schulzimmer – ich durfte trotzdem bleiben. Die Auswirkungen der Babyboomer-Generation waren spürbar in Wichtrach, einige neue Klassen wurden eröffnet. Viele jüngere Lehrerinnen zog es nach Wichtrach, welche durch modernere Unterrichtsformen zu einer klaren Leistungssteigerung beitrugen.
Träume, Sport und Studium
Ich träumte davon, Pilot zu werden. Mich fasziniert bis heute der Gedanke, fliegen zu können. Da meine Sehschärfe nicht ausreichend war, war es unmöglich, mir diesen Traum zu verwirklichen. Allerdings faszinierte mich auch der Aufbau der Flugzeuge, was mich dazu bewog, Maschineningenieur an der Fachhochschule in Burgdorf zu studieren.
Bereits in jungen Jahren war ich aktiver Kunstturner. Ende der regulären Schulzeit entschloss ich mich, in den Turnverein zu wechseln. Mit Leidenschaft war ich während Jahren Oberturner (Art Sportchef innerhalb des Turnvereins). Wir waren einer der ersten Turnvereine, welcher Geschlechter gemischte Gymnastik anbot. Gemeinsam mit dem Wechsel von klassischen Tönen zu amerikanischer Musik u.a. Michael Jackson, konnten wir die Begeisterung im Turnverein fördern.
Mich beeindruckt, was Menschen alles erreichen können, wenn sie ein gemeinsames Ziel haben und dies mit Leidenschaft verfolgen. In solchen Situationen erreichen Menschen in der Gruppe mehr, als in der Summe jedes Einzelnen.
Karin, Karriere & erstes Haus
1980 lernte ich meine Frau Karin an Silvester in Adelboden kennen. Es funkte schnell zwischen uns. Schon bald waren wir ein Paar und zogen gemeinsam nach Spiez. In dieser Zeit sammelte ich meine ersten Erfahrungen in der Privatwirtschaft als Verfahrensingenieur bei der Trummer AG, Frutigen.
Als wir 1989 ein kleines Haus am Lauenenweg in Thun kauften, erfüllte sich ein Traum für mich. Es folgte eine unheimlich spannende Zeit. Die erste gemeinsame Wohnung, laufende Weiterbildungen und als Leiter der Entwicklungsabteilung bei der Studer AG, nahm ich den nächsten Karriereschritt.
Familie, Start-Up, Wirtschaftskammer
Ab 1992 begann ein neuer Lebensabschnitt. Ich träumte von einer grossen Familie mit Karin, von bis zu 6 Kindern. Wir heirateten und schon bald darauf durften wir unsere erste Tochter in den Händen halten. Nur zwei Jahre später gesellte sich ein kleiner Junge dazu.
Mit 10 Jahren Berufserfahrung und der Inspiration durch die Thuner Wirtschaftskammer der Jungen, zog es mich in die Selbstständigkeit. Ich gründete die Baleco AG, ein Beratungsunternehmen für ökologisch-ökonomische Unternehmensberatung. Als junger Vater und Unternehmer engagierte ich mich stark für das «Forum der jungen Wirtschaft». Zu Beginn durfte ich als Präsident die Geschichte mitprägen. Das Forum wurde weiterentwickelt bis zum Swiss Economic Forum.
Hilterfingen, Schulzeit der Kinder, Gemeinderat
Als Karin 1999 zum dritten Male schwanger wurde, bot unser Haus in Thun zu wenig Platz. Wir fanden ein schönes Haus in Hilterfingen mit wundervoller Aussicht. Perfekt für eine junge Familie.
Wir fühlten uns sofort in Hilterfingen aufgenommen. Die Schulen boten ein gutes Angebot für unsere Kinder. Nur kurze Zeit nach unserer Ankunft trat ich der FDP Hilterfingen bei. Ich wollte mithelfen, unsere neue Heimat mitzugestalten. Bereits 2000 sprachen mir die Menschen in Hilterfingen ihr Vertrauen für das Amt des Gemeinderates aus. Ich war etwas überrascht die Wahl geschafft zu haben, das schnelle Vertrauen der ortsansässigen Bevölkerung steigerte meine Motivation enorm. In der zweiten Legislatur durfte ich das Dorf zusätzlich als Vizepräsident repräsentieren. Die Erfahrungen als Gemeinderat sind eine Lebensschule, geprägt von schönen, intensiven jedoch auch kniffligen und mühsamen Situationen. In meinen Augen ist es das Wichtigste, nahe an der Bevölkerung zu sein, um das Amt bestmöglich auszuüben.
Amtsvorsteher Wasser und Abfall
2007 erhielt ich die Gelegenheit als Amtsvorsteher zu arbeiten, weshalb ich die Arbeit als Gemeinderat einstellen musste. Nach 8 Jahren als Amtsvorsteher, vielen neuen Erfahrungen, der Zusammenlegung 2er Ämter, sowie der Entwicklung einer kantonalen Wasserstrategie - der ersten der Schweiz - war es erneut Zeit etwas Neues zu wagen. Ich entschloss mich nochmals den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.
Aktuell
Aktuell führe ich die Geschicke der «
Water Exellence AG», Hilterfingen und bin Präsident des VSA (Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute). Mit der Anfrage von Franz Rüegg und Bernhard Gyger zur Kandidatur als Regierungsrat, stellten sie mich vor eine einschneidende und schwere Frage.